SAMMLERHIGHLIGHT!
ZIVILFERNGLAS MIT MILITÄRISCHEN
DETAILS
CARL ZEISS WIEN
TELEFORT 12x

MIT ORIGINAL MILITÄRISCHEN LEDERKÖCHER!

mit militärischer Randnummer und großer
Klemmschraube!

In Wien errichtete Zeiss im Jahr 1902 eine  Niederlassung, im Jahr 1906 auch
einen  Erzeugungsbetrieb, der im Ersten Weltkrieg noch an Bedeutung ge-
wann. In den Kriegsjahren 1916 und 1917 folgte der Neubau eines vierge-
schossigen Gebäudes in Wien-Breitensee.
Eine genaue Datierung über
das Ende der Produktion ist nicht bekannt, jedoch ist die Fabrik im
T 326 vom Oktober 1925 noch angeführt.

Das Telefort wurde von 1907 bis 1914 für den zivilen Gebrauch hergestellt. Ab
Beginn des WK I galt ein Verkaufsverbot für zivile Ferngläser mit mehr als
4-facherVergrößerung. Deshalb wurden im WK I keine zivilen Ferngläser mit
6-, 8-, 10-, oder 12-facher Vergrößerung erzeugt.

Dieses außergewöhnliche Belegstück bildet scheinbar eine seltene Ausnahme.
Mit der Seriennummer 783224 wurde es laut Nummerliste 1917 in der Filiale
in Wien hergestellt. Es ist mit militärischen Details, wie die große Klemm-
schraube und militärischer Randnummer ausgestattet.

Dr. Hans Seeger veröffentlicht in seinem neuen grünen Buch eine plausible
Erklärung für das Fernglas. Offensichtlich handelt es sich um ein ursprüng-
liches D.F.12x30 welches nach dem WK I umgedeckelt wurde um es für den
zivilen Verkauf zu lukrieren.

Die Kenngröße ist 12x30. 12-fache Vergrößerung mit 30 mm Objektive.

Die militärische Randnummer ist W14169.

Die große Klemmschraube ist ein Detail für Militärferngläser.

Im Inneren befindet sich eine Blechabdeckung auf den Prismen. Die Abdeckung
ist eine Maßnahme zur Verminderung von Streulicht.

Die Objektive sind in der Ausführung mit Rundkappen.

Interessant ist die Tatsache, dass dieses Belegstück immer noch die frühe Kreuz-
rändelung an den Okularen aufweist. Diese wurde bei Zeiss Jena bereits 1912/13
durch die Rautenrändelung ersetzt.

Das Fernglas ist nur 95 mm hoch und wiegt 580 g.

Ebenfalls eine Rarität ist der grün eingefärbte, miltärische Lederköcher
des Fernglases. Bislang sind davon nur sehr wenige bei Zeiss Wien auf-
getaucht. Der Zweck und die Verwendung der grünen Köcher ist bis heute
ungeklärt.