Vor dem ersten Weltkrieg fertigte man bei Zeiss zwei Fernglasmodelle mit
höherer Vergrößerung von 12-fach bzw. 16-fach und 40 mm Objektiven.

Ab 1912 sind die zivilen Modelle Teleduz 12x und Telextin 16x in Zeiss Katalogen
angeführt. Die militärische Variante, das D.F. 12x und D.F. 16x wird bereits
1910 schriftlich erwähnt.

Dieser spektakuläre Fund eröffnet neue, wissenschaftlich wertvolle Erkenntnisse.
Anhand der Seriennummer ist festzustellen, dass dieses Fernglas bereits 1909 in
Wien hergestellt wurde. Es ist bislang mit Abstand das älteste bekannte D.F. 12x!

Die Kenngröße ist 12x40. 12-fache Vergrößerung mit 40 mm Objektive. Das
Sehfeld beträgt 61m/1000m.

Die Beschriftung M.8 Z. 12x Doppelfernrohr ist typisch für Ferngläser aus der
Produktion von Wien und Györ. M.8 - weist auf die Herstellung des Modells
in 1908 hin. Z. - steht für Zeiss. 12x ist die Vergrößerung.

Die Aufschrift mit Skala deutet auf eine verbaute Strichplatte hin. Bei diesem
Belegstück wurde die Strichplatte im Laufe der Jahre entfernt.

Die militärische Randnummer 167425 ist gleichzeitig die Seriennummer. Das
Fernglas wurde 1909 hergestellt.

Bisher einmalig ist auch die frühe militärische Abnahme, der ÜK-Abnahme-
stempel mit österreichischen Doppeladler und Datum der Abnahme. Solche
sind frühestens um 1914/15 be kannt. Dieses Belegstück wurde am 9.5.1910
offiziell von der Übernahmekommandostelle abgenommen!

Die große Klemmschraube als militärisches Indiz.

Die Durchsicht durch das Fernglas.

Breite = 17,5 cm, Höhe = 15 cm, Gewicht = 820 g.