SAMMLERHIGHLIGHT!
UNIKAT, VERSUCHSGLAS, PROTOTYP
CARL ZEISS WEST
8x30B
MIT FIXFOKUS!
mit Köcher und Riemen!

Nach dem WW II verließen viele führende
Mitarbeiter das Zeisswerk
in
Jena
und
es wurden
große Teile davon demontiert. 1946 wurde in Oberkochen ein
neuer
Produktionsstandort
gebaut.
1947 wurde der Name Zeiss-Opton auf Carl Zeiss
umbenannt.
Seitdem
unterscheidet man zwischen "Zeiss-Jena-Gläsern"
und
"Zeiss-West-Gläsern".

Das von Horst Köhler entworfene Fernglasmodell 8x30 war das erste Fernglas,
welches
ab 1954 von Zeiss West am
neuen Standort
in Oberkochen gebaut
wurde. Die Version 8x30B für Brillenträger gab es ab 1957.
In den Jahren
bis
zum Produktionsende in 1978,
wurde das Okular und das Objekiv einige
Male modifiziert.

Dieses unikate Belegstück ist ein Versuchsmodell eines 8x30B mit Fixfokus
vom Ende
der
50-er Jahre.
Bislang war die Existenz eines Prototypen mit
Fixfokus
völlig unbekannt!
Sehr wahrscheinlich war es ein Versuchs-
modell
für´s
Militär,
welches
sich aber offensichtlich nicht
durchsetzen
konnte.

Die Kenngröße ist 8x30. 8-fache Vergrößerung mit 30 mm Objektive. Das von
Horst Köhler konstruierte Fernglas
hat
ein Porro I Prismensystem.
Es verfügt
über ein achromatisches Doublet Objektiv wo die beiden Elemente getrennt
als Teleobjektiv
ausgebildet sind. Ein sechslinsiges Weitwinkelokular
sorgt
für ein großes Sehfeld von 150m/1000m. Später wurde das Okular auf fünf
Linsen reduziert.

Die fehlende Seriennummer an der unteren Teilscheibe ist ein typisches
Merkmal
eines Prototypen! Anhand von Produktionsmerkmalen ist die
Herstellung auf Ende der 50-ger Jahre zu datieren.

Das 8x30B wurde ab 1957 speziell für Brillenträger gebaut. Es hat umklappbare
Gummiaugenmuscheln!

Die Gummiaugenmuscheln werden beim benutzen von Brillenträger umge-
klappt. Dadurch kann auch mit aufgesetzter Brille das gesamte Sehfeld
eingesehen
werden.

Bei Fixfokusmodellen lassen sich die Okulare nicht verdrehen. Dadurch
sind
sie wesentlich Wasser- und Staubdichter gebaut.
Ein eindeutiges Indiz
für den
Fixfokus
ist die fehlende Diotrienskala unterhalb vom
Rändelring.

Wie beim militärischen 8x30 Dienstglas befinden sich an der oberen Brück zwei längliche Aussparungen für die Befestigung des zweigeteilten Riemens bei
den militärischen Dienstgläsern.

Die Durchsicht durch das Fernglas.

Breite = 17 cm, Höhe = 10 cm, Gewicht = 530 g.




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