
Ende 1944, zu dieser Zeit galt der zweite Weltkrieg für die
Deutschen
bereits als verloren.
Die Alliierten zerbomten
kriegswichtige Betriebe, darunter auch das Zeiss Werk in
Jena. Zuvor wurden Teile der Produktion in Stollen unter
die Erde verlegt um die wichtigsten Rüstungsaufträge zu
erfüllen.

Durch großen Mangel an Scherenfernrohren wurde Zeiss
in
den letzten Kriegsmonaten von der Wehrmacht beauftragt
eine funktionale Optik in ähnlicher Art herzustellen. Einem
aus
Stahlblech zusammen geschweißten Quader wurden
optische Teile hinzugefügt - so entstand das Handwinkel-
fernrohr 03. Es wurden geschätzte 2500 Stück davon her-
gestellt.

Die ungewöhnliche Zeiss-Optik ist ein binokulares Beobacht-
ungsfernrohr mit Porro II Prismensystem und erstaunlich
guter Optik! Es war auf verschiedenen Sonderkraftfahr-
zeugen und Sturmgeschützen
aufgebaut und diente als
Ersatz von Scherenfernrohre..

Das mit dem Zeiss-Code "rln" gekennzeichnete Handwinkel-
fernrohr war die letzt gebaute Kriegsoptik im WK II und
wurde ab November 1944
bis Kriegsende
1945 gefertigt.
Die Seriennummer ist 402648..

Die Kenngröße ist 8x38. 8-fache Vergrößerung
mit 38 mm
Objektiven. Das Sehfeld beträgt 105m/1000m. Der Ein-
und
Ausblick sind um 25 cm Höhenversetzt.
Dadurch
kann man
geschützt aus einer Deckung heraus
beobachten..

Das Okular mit dem die Augenweite eingestellt wird hat
ein zusätzliches Rhomboidprisma zur Strahlenumlenk-
ung
verbaut.

Hier die Halterung zur Befestigung an das Sonderkraft-
fahrzeug oder Sturmgeschütz mit Fixierungsschraube..

Die Durchsicht durch das Fernglas.

Das Detail der Strichplatte.

Höhe = 32 cm, Breite = 12,5 cm, Gewicht = 1800 g..



