SEHR SELTENES ZEISS RAHMENBAU
FERNGLAS
CARL ZEISS JENA
O.D.F. 95

mit Riemen!

Von den Zeiss Rahmenbaugläsern mit geschraubter Brücke
sind das D.F.95 und O.D.F.95 die ältesten Modelle.
Das O.D.F.95 (Offizier Doppelfernrohr) war das erste Pris-
menfernglas beim deutschen Militär. Es war zwar kein of-
fizielles Militärglas, konnte aber ausschließlich von Militär-
angehörigen Personen gekauft werden.

Es gibt schriftliche Aufzeichnungen, wonach das O.D.F.95 be-
reits 1892 im Zusammenhang mit der Artillerie-Prüfungs-
kommission (APK) erwähnt wird. Plausibel ist, dass es
einige Jahre an Entwicklung und Testung gebraucht hat,
ehe die Ferngläser 1895/96 vom Militär anerkannt wurden.

Ursprünglich wurde das D.F.95 und O.D.F.95 mit Klemm-
ringokularen
gebaut. Durch die fehlende Dioptrienskala
wurde es von der APK-Prüfungskommission beanstandet.
Ein Erlass vom Kriegsministerium in 1898 startete eine
Rückholaktion für alle ausgelieferten D.F.95 und O.D.F.95
ins Zeisswerk zum Umbau der Okulare auf 3/3-Rändel.

Die Kenngröße ist 6x18. 6-fache Vergrößerung mit 18 mm
Objektive. Die Gravur in Schreibschrift ist eingeschnitten
und ohne Silberlot-Füllung.

Das Fernglas mit einer Privatnummer wurde von einer dem
Militär zugehörigen Person privat gekauft.

Die Seriennummer ist 893. Sie deutet auf eine sehr frühe Her-
stellung um 1896/97 hin.

Das Okular in der Ausführung 3/3 - Rändel.

Die langen Riemenösen.

Die Fernglashälften sind mit fünf Schrauben an der Brücke
verschraubt.

Die große Klemmschraube als militärisches Indiz. Sie ist
in der frühen Ausführung mit Längsrillen.

Die Durchsicht durch das Fernglas.

Breite = 14 cm, Höhe = 10 cm, Gewicht = 430 g.