SAMMLERHIGHLIGHT!
RARITÄT EINES MILITÄRFERNGLASES
MIT GASMASKENOKULARE, WASSER-
DICHTEN OKULARE UND SPEZIELLER
STRICHPLATTENBELEUCHTUNG!
CARL ZEISS JENA
D.F.7x50

mit Artilleriestrichplatte!

Eine in dreifacher Hinsicht außergewöhnliche Rarität ist die-
ses D.F. 7x50 mit Gasmaskenokulare.
Die besondere Zusam-
menstellung von Gasmaskenokulare mit Schiebeaugen-
muscheln und wasserdichten Okularen stellt eine unge-
wöhnliche Bauart dar. Bis jetzt war man der Meinung, dass
diese Kombination nicht in Serie hergestellt wurde.

Laut den Aufzeichnungen vom Zeiss Kontorbuch im grünen
Buch von Dr. Seeger wurde dieses Belegstück 1940 in einer
Serie von nur 15 Stück hergestellt. Das Fernglas ist bisher
das einzig bekannte Belegstück aus dieser Serie.

Ebenfalls eine Besonderheit welche bei Zeiss Handferngläsern
nur selten vorkommt ist die Bauweise der Strichplattenbe-
leuchtung am rechten Knickbrückengelenk.

Die Kenngröße ist 7x50. 7-fache Vergrößerung mit 50 mm
Objektive. Die Austrittspupille beträgt 7,1 mm.
Die Seriennummer ist 2081265. Das Fernglas wurde in einer
Serie von nur 15 Stück im Mai 1940 in Auftrag gegeben.

Ferngläser für den Gebrauch mit Gasmaske weisen sowohl ei-
ne optische, als auch eine mechanische Eigenschaft auf. Op-
tisch wurden die Linsen so verbaut, dass die Austrittspupille
um 15 - 20 mm weiter hinten liegt. Man spricht von einer ent-
fernt liegenden Austrittspupille welche beim Gebrauch mit
Gasmaske die Einsicht des gesamten Sehfeldes ermöglicht.
Die verschiebbaren Augemuscheln erlauben eine normale
Durchsicht ohne das Fernglas von Auge entfernt zu halten.

Die Stellung im Bild oben mit hochgezogenen Augenmuscheln ist
für den normalen Gebrauch.

Sind die Augenmuscheln eingeschoben ist das Fernglas für den
Gebrauch mit aufgesetzter Gasmaske verwendbar.

Die Ausführung der verschiebbaren Augenmuschel ist bei diesem
Modell recht simpel und in der Form der frühen Gasmaskenglä-
sern Anfang der 30-er Jahre. Der verschiebbare Ring aus Hart-
plastik lässt sich zur Gänze vom Okular abziehen.

Die meisten der im Krieg gefertigten Gasmaskenokulare haben
eine Augenlinse von 19 mm im Durchmesser. Dieses Modell
verfügt über eine übergroße Augenlinse von 23 mm!

Detail der wasserdichten Okulare. Die Okularlinsen sind flach
eingebaut. Im Sprachgebrauch bei Zeiss wird dies als "mit Über-
fangkappe" bezeichnet .

Die Strichplattenbeleuchtung am Knickbrückengelenk ist
bereits bei Nedinsco-Exportmodellen aus den 20-er Jahren
bekannt. Ebenfalls existieren Belegstücke von russischen
7x50 Ferngläsern und dem ungarischen MOM 7x50 mit der
gleichen Bauart. Nur selten wurde diese Bauweise bei
Zeiss-Gläsern im WK II angewandt.

Die rechte Durchsicht mit Strichplatte.

Die Durchsicht mit der Artilleriestrichplatte im Detail.

Die Durchsicht mit beleuchteter Strichplatte.

Breite = 20 cm, Höhe = 18 cm, Gewicht = 1440 g!