
In der Entwicklungsgeschichte der Ferngläser war die Größe
des Sehfeldes
stets ein vorwiegendes Thema. Gegen Ende
des
WK I wurden bereits Weitwinkelferngläser mit einem
realen Sehfeld von 8,8° hergestellt.
Im Jahre 1936 entstand im Zeisswerk das Deltar/Deltarem
mit einem unübertroffenen Sehfeld von 11,2°.

Das Fernglas mit wuchtigen Prismengehäuse asphärischen
Okularlinsen zählt zu den
Höchstleisungen aller Weitwinkel-
ferngläser. Es ist aus Elektron gefertigt und zählt zu
den
"Zeiss Federleicht-Modellen".
Trotz
der massiven Bauweise
wiegt es nur 940 g.

Dieses außerordentlich seltene Belegstück ist militärisch
und
bildet eine Ausnahme des normalerweise zivilen Fern-
glases. Es
wurde zur Luftraumüberwachung bei der däni-
schen Armee eingesetzt.

Laut
Zeiss-Kontorbuch wurden im August
1938 eine Serie
Deltar mit
50 Stück
von der dänischen Armee bei Zeiss in
Auftrag gegeben. Nur ein
weiteres Exemplar aus dieser
Se-
rie
ist bekannt und befindet sich in
einer dänischen Privat-
sammlung!

Die Kenngröße ist 8x40. 8-fache Vergrößerung mit 40 mm
Objektive. Das riesige Sehfeld beträgt 196m/1000m!

Die Seriennummer ist 1878414.

Am linken unteren Gehäusedeckel ist die dänische
Militär-
abnahme mit Krone und HV (Haerens Vapenarsenal) gra-
viert.
Es bedeutet übersetzt Armee-Arsenal. Daneben be-
findet
sich eine militärische Inventarnummer.

Die Gravur am rechten unteren Deckel - Pr. Z. 8x M. 1938
= Prismenkikkert Zeiss 8x Modell 1938.

Das Deltar verfügt über asphärisch geschliffene Okularlinsen.
Durch die abweichend brechende Oberfläche sind
asphäri-
sche Linsen
in der Herstellung wesentlich aufwändiger. Die
Okularlinsen messen 26 mm im Durchmesser.

Die Durchsicht durch das Fernglas mit riesigen Sehfeld.

Breite = 21 cm, Höhe = 12 cm, Gewicht = 940 g.



