SAMMLERHIGHLIGHT!
BEOBACHTUNGSFERNROHR, FLAKGLAS
WK II
"dkl" - SCHNEIDER KREUZNACH
D.F. 10x80

MIT STRICHPLATTE!

mit original Stativ Gestell 38, Richtkreis und Wiege!

Gelegentlich, jedoch selten findet man noch Ausrüstungsgegenstände vom
2. Weltkrieg, welche bis heute in Kellern oder Dachböden von Wohn-
häusern versteckt waren. Diese Gegenstände sind absolut original
und sind noch nie in Sammlerhänden gewesen.
So auch dieses Flakglas,
welches kürzlich in einem Keller in der Nähe von Wien gefunden wurde.
Aufgebaut ist das seltene Set auf dem original Stativ-Gestell 38, dem
Richtkreis und der Wiege. Das Beobachtungsfernrohr wurde ausschließlich
bei der Luftraumüberwachung eingesetzt.

Das ursprünglich ab 1935 von der Firma Busch entwickelte 10x80 Flakglas
mit 45° Schrägeinblick ist eine sehr hochwertige Optik. Bis Kriegsende
wurde es von vielen Optikfirmen hergestellt. Den Richtkreis und das
Gestell 38 gab es in der Ausführung aus Stahl oder aus Aluminium.

Dieses Belegstück mit der Codierung "dkl" wurde von der Firma Josef Schneider
in Bad Kreuznach hergestellt. Das Unternehmen wurde 1913 von Josef
Schneider in Bad Kreuznach gegründet. Ab 1922 wurde die Firma offiziell
als Josef Schneider & Co, Optische Werke Bad Kreuznach geführt. Im WK II
fertigte die Firma hochwertige Optiken für die Luftabwehr.

Sowohl der mechanische, als auch der optische Aufbau des Flakglases
sind sehr aufwändig. Es hat im Inneren drei Farbfilter mit verschiedenen
Graustufen verbaut welche durch einen komplizierten Mechanismus
über ein Rändelrad zum Einblenden sind. Ebenso aufwändig gestaltet
sich die Vorrichtung zum Einstellen vom Augenabstand. Hier wird über
ein Rändelrad die ganze linke Fernglashälfte verschoben.

Der optische Aufbau beeinhaltet ein Schmidt Dreiecks-Dachkantprisma.
Die Okularkonstruktion besteht aus einem fünf-linsigen Erfle Okular.
Die Objektivlinsen sind in zweilinsiger, achromatischer Ausführung.
Es hat ein beeindruckendes Sehfeld von 80° mit überdurchschnittlicher
Dämmerungsleistung. Das Flakglas D.F. 10x80 war eines der besten und
lichtstärksten Optiken im 2. Weltkrieg!

Die Kenngröße ist 10x80. 10-fache Vergrößerung mit 80 mm Objektive.
Der 3-Buchstabencode "dkl" steht für die Firma Schneider Kreuznach.
Der blaue Kreis und das weisse X sind Kältefettsymbole. Die Serien-
nummer ist 30119. Hergestellt wurde es ca. 1942/43.

Das Rändelrad für die Einstellung der Augenweite.

Die Skala mit Millimeterangabe zum Ablesen vom Augenabstand.

Das Rändelrad zum Einschwenken der Farbfilter "hell, mittel, dunkel".

Das Gestell 38 ist das original Stativ vom D.F. 10x80. Es ist 120 cm hoch und
auf 160 cm ausziehbar. Das Gewicht beträgt 13 kg.

Der Hersteller "cll" ist die Firma  August Baumgart, Feinmechanik und
Präzisionsmaschinenbau, Rathenow. Der Kreis ist eine Kältefett-
markierung. Die Herstellernummer ist 5256.

Der Messkreis mit Schwalbenschwanzführung ist ebenfalls von "cll", ist aus
Aluminium gefertigt, misst 20 cm im Durchmesser und wiegt 1,70 kg.

Auf dem Messkreis aufgesteckt ist die Wiege. In der Fachsprache wird sie
als "
Träger" bezeichnet.

Der Hersteller "bef" ist die Firma Clemens Riefler Fabrik, mathematischer
Instrumente, Nesselwang in Bayern. Die Wiege ist 48 cm breit, 27 cm hoch
und wiegt 3,20 kg.

Die Wiege hat eine Skala zum Ablesen und ist horizontal und vertikal zum
Verstellen!

In die Schwalbenschwanzaufnahme der Wiege wird zuletzt das Flakglas
aufgesteckt und mit einem Stellschrauben fixiert.

Das auf dem Stativ fertig montierte Flakglas in Einsatzsbereitschaft.

Die rechte Durchsicht mit Strichplatte.

Die linke Durchsicht.

Das Flakglas ist 20 cm breit, 26 cm lang und wiegt 6,20 kg. Das gesamte
Set mit Stativ, Wiege und Richtkreis wiegt 24,10 kg!

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