SEHR SELTENES, TERRESTRISCHES
DOPPELFERNROHR
OTTO SCHLEIFFELDER WIEN

UM 1900

mit Schnellzug, ausziehbaren Sonnenblenden und Lederköcher!

Der Optiker Otto Schleiffelder gründete 1881 ein Optikergschäft in Wien,
am Graben 22. Er war auch zertifizierter Hoflieferant von Erzherzog
Ferdinand IV.

Schleiffelder war kein Erzeugerbetrieb, er vertrieb optische, physikalische,
mathematische und meterologische Instrumente namhafter Hersteller.

Um die Jahrhundertwende erzeugten viele Optikhersteller diese terrestrischen
Doppelfernrohre. Die ersten Doppelfernrohre waren noch sehr einfach ausge-
führt. Die späteren Modelle hatten schon eine Knickbrücke und eine Mitteltrieb-
fokussierung.

Dieses Belegstück ist in der Entwicklung bereits sehr fortgeschritten. Es
hat ein 8-Linsen System mit Feldlinse. Die Objektive sind achromatisch
ausgeführt. Die zwei Objektivlinsen sind nicht verkittet. Mechanisch
verfügt es über eine Mitteltriebfokussierung mit Schnellzug. Es hat eine
Knickbrücke zum Einstellen vom Augenabstand.

Die linke Augenmuschel ist mit dem Vertreiber, "Optiker Otto Schleiffelder"
graviert.

An der rechten Augenmuschel befindet sich die Angabe der Adresse in Wien.

Das Fernglas verfügt über einen sogenannten "Schnellzug". Man hält das
Fernglas an der rot markierten Scheibe und zieht die Objektivstutzen
bis zum Anschlag heraus.

Danach erfolgt die Feinjustierung mit der Rändelschraube vom Mitteltrieb.

Die Riemenöse ist mit der Brücke integriert.

Das Fernglas hat ausziehbare Sonnenblenden.

Die Durchsicht durch das Fernglas mit ca. 8-facher Vergrößerung
Die Objektive haben 30 mm im Durchmesser.

Breite = 11 cm, Länge zusammengefaltet = 22 cm, Länge ausgezogen = 33 cm
Gewicht = 1065 g.

Der Lederköcher ist nicht original.