BESONDERES SAMMLERHIGHLIGHT!
ASTRONOMISCHES TELESKOP MIT BILD-UMKEHRSATZ FÜR ERDBEOBACHTUNGEN
C. P. GOERZ BERLIN
SERIE A, F = 1270 mm, d = 110 mm

Vergrößerung = 25 x 50 x 85 x 110 mm.

Komplettset - Teleskop mit Prismenumkehrsatz und Okularrevolver,
original Holzkiste, original höhenverstellbares Stativ mit
Leinensackhülle!

Nach fast zehnjähriger Sammlertätigkeit für das Fernglasmuseum, erreichte
mich dieser Tage dieses außergewöhnliche Optikset von C. P. Goerz Berlin.
Es ist bislang mit Abstand die größte und schwerste Optik die ich für das
Fernglasmuseum recherchieren durfte!

Die Optikfirma C.P. Goerz Berlin wurde 1886 gegründet, um 1890 wurde
die Produktion nach Berlin-Friedenau verlegt. Die Firma war einer der
führenden Hersteller von Militäroptiken im WK I und WK II und größter
Konkurrent der Firma Zeiss.

Nur kurze Zeit verbrachte Goerz mit der Entwicklung und dem Bau astro-
nomischer Geräte. Ab 1911 kooperierte Goerz mit dem Astro Optiker
Bernhard Schmidt in Mittweida, einer Kleinstadt in Mittelsachsen.
Schmidt war Pionier der Astro-Optik, und erlangte schon sehr früh zu
Weltruhm. Mit Schmidt gemeinsam erzeugte Goerz hochwertige Refrak-
toren mit 60, 90, 110 und 130 mm Objektivdurchmesser. Ebenso wurden
auch einige große Spiegelteleskope gebaut. Mit Ausbruch des 1. Weltkriegs
in 1914 wurde der neue Geschäftszweig wieder eingestellt und erst nach
dem Krieg wieder aufgenommen. 1926 fusionierte Goerz mit der Firma
Zeiss in Jena.

Dieses Belegstück stammt aus der Zeit um 1912/13. Einen großen 110 mm
Refraktor als Komplettset in uneingeschänkten Gebrauchszustand zu
finden ist ein besonders seltenes Highlight!

Die Kenngröße ist 25 x 50 x 85 x 110. 25/50/85-fache Vergrößerung mit
110 mm Objektiv. Das Objektiv ist ein Fraunhofer-Achromat. Es be-
steht aus zwei Einzellinsen mit unterschiedlichen Brechungsindex.
Die beiden Linsen sind durch einen Luftspalt getrennt.
Die Seriennummer ist 1308.

Astronomische Fernrohre geben das Bild seitenverkehrt und auf den Kopf
stehend wieder. Damit das Fernrohr auch für terrestrische Beobachtungen
genutzt werden kann, braucht es einen Prismenumkehrsatz. Er bewirkt die
aufrechte und seitenrichtige Darstellung des Bildes.

Die Beschriftung am Rand vom Objektiv ist mit der Firmenaufschrift C.P.
Goerz Berlin, Serie A, der Brennweite F = 1270 mm und dem Linsen-
durchmesser d = 110 mm.

Der Prismenumkehrsatz mit 3-fach Okularrevolver. Die Feinjustierung
zur Scharfstellung erfolgt über einen Zahnstangenmechanismus.

Die beiden unten liegenden Fokussierräder sind mit einem Zahnrad ver-
bunden, welches in eine am Tubus montierte Zahnstange eingreift.
Durch Aus- oder Einschieben der Zahnstange wird das Bild scharf
gestellt.

Das ist der Federhebel in dem der Okularrevolver bei der jeweils ge-
wählten Vergrößerung einrastet.

Es hat eine seitliche Halterung für die Montage eines Sucherfernrohrs.

Das massige Stativ mit Kurbelgehäuse und Gabelhalterung ist nicht faltbar.

Der praktische Tragegriff am Fernrohr erleichtert das Aufsetzen des
Teleskops auf die Stativgabel.

Mit zwei Schraubschellen wird der Refraktor in der Gabel fixiert.

Das Stativ mit Kurbelgehäuse hat einen Zahnstangenmechanismus und
kann um 50 cm hoch gekurbelt werden.

Das Okular mit 25-facher Vergrößerung.

Die Durchsicht mit 25-facher Vergrößerung.

Das Okular mit 50-facher Vergrößerung.

Die Durchsicht mit 50-facher Vergrößerung.

Das Okular mit 85-facher Vergrößerung.

Die Durchsicht bei 85-facher Vergrößerung.

Der äußerst massiven Bauweise ist es zu verdanken, dass sich der Refraktor
heute, nach 110 Jahren in hervorragenden Gebrauchszustand befindet und
für Naturbeobachter und Hobbyastronomen uneingeschränkt nutzbar ist!

Die Maße der einzelnen Elemente sind: Der Refraktor ist 156 cm lang, hat
14 cm Tubusdurchmesser und wiegt 14 kg. Die zugehörige original Kiste
misst 155 cm x 30 cm x 25 cm und wiegt 19 kg. Somit wiegt das Fernrohr
mit der Holzkiste insgesamt 33 kg!

Das massige Stativ hat eine Höhe von 140 cm und kann auf 190 cm hoch ge-
kurbelt werden. Es wiegt 27,5 kg. Das gesamte Set wiegt insgesamt 60,5 kg!

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