SEHR SELTENES
RUSSISCHES SCHERENFERNROHR
MIT KYRILLISCHER BESCHRIFTUNG
ГОCЗАВОД БОльШЕВИК
FABRIK BOLSCHEWIK
STEREO TRUBA 10x

NACHBAU VON ZEISS SF 11
1929

Im geschichtlichen Verlauf gab es immer wieder ausländische
Firmen welche Zeiss-Optiken im Nachbau hergestellt haben.

Dieses Belegstück ist mit Abweichungen ein russischer Nach-
bau des Zeiss SF 11. Es wurde 1929 in der Fabrik Bolschewik
hergestellt.

Ursprünglich wurde die Fabrik Bolschewik 1863 als Stahl-
werk Obuchow gegründet. Als Folge von der russischen Re-
volution in 1917 und dem darauf entstandenen Bürgerkrieg
wurde durch den wirtschaftlichen Verfall Russlands das
Obuchow-Werk stillgelegt. Während des Bürgerkrieges
wurde es mehrmals evakuiert.

Nach dem Bürgerkrieg wurde das Obuchow-Werk im November
1922 auf "Petrograd Optische und Stahlwerk Bolschewik"
umbenannt.
Petrograd war von 1914 - 1924 der Name für St. Petersburg.

Die Gravur in Latein übersetzt: Bolschaja / Stereo-Truba 10x
/ Obrasza / Poljew. Artil. / A.U.

Die Kenngröße ist 10x50. 10-fache Vergrößerung mit 50 mm
Objektive.

ГОCЗАВОД - БОльШЕВИК = Fabrik Bolschewik
Seriennummer = No. 268
Hergestellt = 1929

Scherenfernrohre haben zwei Gebrauchsstellungen.
Mit hochgestellten Armen kann man geschützt aus einer tiefer
liegenden Deckung blicken.

Mit waagrecht ausgestreckten Armen kann man hinter einem
Baum stehend  beobachten ohne gesehen zu werden.
Dabei kommt die erhöhte Stereoskopie zur Wirkung die ein
sehr plastisches Bild vermittelt.

Das Lager der Stativaufnahme mit der Stellschraube zur
Einstellung vom Neigungswinkel.

Der Hebel zum Feststellen der Arme.

Die Vorrichtung zur Strichplattenbeleuchtung. Bei dem Be-
legstück wurde die Strichplatte ausgebaut.

Die Durchsicht durch das Scherenfernrohr.

Breite = 13 cm, Höhe = 46 cm, Ausladung mit gespreizten
Armen = 78 cm, Gewicht = 4,75 kg.

Ein besonderer Dank an den Russland-Experten Thomas Mix
für die Mithilfe bei der Recherche!